Das Jahr 2014 brachte uns einige geniale Games. In diesem Artikel stelle ich die meiner Meinung nach besten in 2014 erschienenen Spiele vor. 5 davon sind Android Apps und 5 Computerspiele.
Android
1) The Inner World:
Es gibt nur wenige gute Point-&-Click-Adventures für Android. Das ist sehr ärgerlich und unerklärlich, ist die Touch-Steuerung doch perfekt für das Genre. „The Inner World“ ist da eine gelungene Ausnahme. In fetziger Kritzeloptik und mit spannender Story ist die App ein absoluter Hauptgewinn. Und das nicht nur, weil es wie eine Hommage an die alten Meister der Point-&-Click-Adventure erinnert, sondern weil das Setting gelungen ist und das Spiel überhaupt nicht durchschaubar ist. Im Gegenteil, es hat einige Verrücktheiten à la Monkey Island oder Day of the tentacle, die einem die Feder aus der Mütze springen lassen.
2) Leo’s Fortune:
Wer Rayman oder andere Jump-&-Run-Games mag, wird auch von dieser App total begeistert sein. In diesem Spiel muss man dem puschligen Fellball Leo dabei helfen, sein Vermögen in Goldmünzen wiederzuerlangen. So lässt man ihn durch Rohre sausen und aufgeflauscht in Höhlen hinabgleiten. Das Spiel macht total Laune und ist deshalb ein absoluter Favorit von 2014.
3) Monsters Ate My Birthday Cake:
Bei dieser App muss man Nikos gestohlenen Geburtstagskuchen einsammeln. Dazu schließt sich der kleine Junge mit ein paar Monstern zusammen und gemeinsam überwinden sie Hindernisse und retten so Nikos Geburtstag. Die niedliche Japano-Grafik und das außergewöhnliche Gameplay machen „Monsters Ate My Birthday Cake“ zu einem Must-Have.
4) Over The Top Tower Defense (OTTTD):
Mit OTTTD wurde 2014 eins mit Abstand besten Tower-Defense-Games abgeliefert. Im Auftrag eines Geld-hungrigen Rüstungskonglomerats muss der Spieler Runde um Runde Dimensionen erobern und dabei seine Stellungen mit immer abgedrehteren Waffen-Türmen gegen noch viel abgedrehtere Gegner (wie z.B. Oktopusse auf Motorädern oder ein Paar Laser-Augäpfel samt überdimensionierter Brille) verteidigen. Das alles wird garniert mit bunter Comic-Optik, Blut- und Splatter-Fontänen sowie sehr gelungenen Synchronisation der aufrüstbaren Helden. Einfach genial!
5.) Hearthstone
Bekannt für seine epischen MMORPGs und Action-Serien, wagte sich der Entwickler Blizzard 2014 mit Hearthstone auf komplett neues Terrain. Mit einem Sammelkarten-Spiel hatte niemand wirklich gerechnet. Doch so blatant die Anleihen zu Magic oder Pokemon sein mögen, schafft Blizzard mit seinem markanten Comic-Stil sich von seinen geistigen Paten abzusetzen. Mit derzeit 9 spielbaren Helden, ersten Expansion Packs und einer sehr quirligen Grafik schafft Hearthstone es, die gleiche süchtig-machende Atmosphäre von World of Warcraft genreübergreifend perfekt zu imitieren und in Kartenform zu verpacken.
Computerspiele
1) Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall
Beide Teile des fünften Spiels der epischen Baphomets-Fluch-Reihe kamen 2014 raus und sind nach den enttäuschenden dritten und vierten Spielen ein absoluter Oberhammer. Zwar im Deutschen ohne Franziska Pigulla als Nicole Collard, aber trotzdem mit dem gleichen Charme und Witz wie die ersten beiden Spiele aus den 90ern. Plus, sie haben die peinliche 3D-Action-Grafik wieder sein lassen und sind zu der alt-bewähren Point-&-Click-Steuerung zurückgekehrt. Ich musste mich richtig zurückhalten, um das ganze Spiel nicht in einem Wisch und innerhalb der ersten 24 Stunden durch zu spielen. Jeder Fan von George und Nico sollten den 5.Teil auf keinen Fall verpassen. Er ist großartig und ich hoffe, dass die Kickstarter-Kampagne, die dieses Spiel hervorbrachte, genauso erfolgreich bei einem sechsten Teil werden wird.
2.) Broforce
Brooooooofooooorceeeeeeee. So oder so ähnlich wird man im Titelbildschirm des neuen Indie-Action-Krachers von Free Lives Games begrüßt. Das Spiel ist eine side-scrollende Hommage an solche Actionspiele wie Contra oder Turrican auf dem SNES, die anstatt selbst ausgedachter, clichéhafter Pixelprotagonisten liebevoll pixelierte, clichéhafte Hollywood-Actionheldenstars in die Schlacht schickt. Zusammen mit solchen Steroide-gepanschten Ikonen wie Bronan, Rambro oder dem Brominator zieht man in die Schlacht, um einem fiktiven Schurkenstaat die Demokratie beizubringen. Neben dem schier unendlichen Roster an Bros (bisher mehr als 25), ist vor allem der ausgefeilte Multiplayer das Hauptargument für Broforce. Die Umgebung in die Luft zu jagen, feindliche Schergen zu dezimieren und sich dabei nen lässigen High-Five zu geben, macht eben nur im Team Spaß und kleine Pixelhelden ganz groß!
3.) Dungeon of the Endless
Man kann von Dungeon of the Endless von den Amplitude Studios vieles behaupten: Die Pixelgrafik ist nicht unbedingt zeitgemäß; die Textmenge ist zu viel; oder, dass das Spiel an Stellen teils unfair hart wird. Aber eins ist sicher – mit Dungeon of the Endless ist endlich ein Spiel erschienen, was mit seinem Umfang definitiv Standards setzt. Seit Diablo oder dem alten Gauntlet hat sich bisher kaum ein Rogue-like getraut, ein dermaßen expansives Spielerlebnis zu bieten. Auch der Soundtrack ist preisverdächtig und untermalt perfekt die beklemmende, aber irgendwie poetische Atmosphäre.
4.) Gods will be Watching
Ganz harter Tobak. Mit dem interaktiven Point-&-Click Adventure von Deconstructeam kriegt man als Spieler Massenmord, Genozid, Folter und mehr dergleichen Themen ins Haus. In dem Science-Fiction-Setting spielt man unterschiedliche Personen, die in einen erbarmungslosen Konflikt zwischen den jeweils ethiklosen Parteien der galaktischen Föderation und der oppositionellen Terroristengruppe Xenolifers verstrickt sind. Aktiv muss man Resourcen und Personen managen und teilweise sehr unangenehme Entscheidungen über Leben und Tod treffen. Mit diesem zwar rauen, aber frischen Ansatz, dem durch Zufall gesteuerten Schwierigkeitsgrad, und den filmreif entwickelten Protagonisten schafft Gods will be Watching den feinen Spagat zwischen Philosophie und einem Tarantino Film. Großes Kino!
5.) Titanfall
Ob DOTA2, LoL, Starcraft oder CS GO – der Markt des kompetitiven Multiplayers schien bis März 2014 bereits prall gefüllt von etablierten Genres, die man bereits seit vielen Jahren kennt und liebt (oder eben nicht). Dann fällt Titanfall sprichwörtlich aus allen Wolken und schafft mit einem neuen Ansatz die Multiplayerszene aufzumischen. In dem Team-basierten First-Person-Shooter spielt man einen Soldaten im Krieg für eine von zwei intergalaktischen Parteien, die irgendwie um Ressourcen streiten. Die Geschichte an sich ist auch eigentliche Nebensache, wenn man bedenkt worum es wirklich geht: FETTE KAMPFROBOTER! Man kann sich für einen von mehreren turmhohen Metalungetümen entscheiden und nach einiger Zeit im Spiel sie vom Himmel zur Hilfe rufen – und natürlich selbst steuern. Neben neuen Spielmodi und der coolen Parkourfähigkeit, mit der man elegant an jeder Wand entlangsausen darf, schafft Titanfall es in seinen Multiplayerpartien durch die clever eingeflochtene Backgroundstory sowie sehr gut ausbalancierte Roboter zu beeindrucken, und entstaubt so das doch arg eingefahrene Genre.