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Lightpainting Lomography

Lightpainting, oder auch Lichtmalerei, wie’s so schön im Deutschen heißt, ist eine der spannendsten und kreativsten Disziplinen der Lomography. Sie verbindet in gewisser Weise die Langzeitphotographie und das Benutzen und Lichtquellen zum Malen von Figuren und Formen. Der Kreativität ist also keine Grenze gesetzt.

Ich war vor einigen Monaten in einer eisigen Februarnacht (ok es war 19 Uhr, aber es war Stockfinster und Dank Schnee und Eis -7°C) mit einigen anderen Lomographen auf einem Parkhausdach hier in Berlin und wir haben uns dem Thema der Lichtmalerei gewidmet. Da es ein offizieller Lomography-Workshop war, wurden uns die Kameras und die Filme gegen eine Leihgebühr von 15€ gegeben, weswegen ich diese Fotos nicht mit einer Diana F+, sondern mit einer dieser knuffigen Lubitel 166 geschossen habe. Da aber auch die Diana die gleichen Tricks draufhat, modele ich das einfach klammheimlich zu einem Diana F+-Basics zusammen 🙂 Das Besondere an den Lubitel-Kameras ist, dass man nicht wie bei herkömmlichen Analogkameras durch einen Sucher guckt, sondern von Oben durch eine Klappe. Auch stellt man die Linse durch drehen fest, was nicht ganz leicht ist, da man dabei wie gesagt von oben auf die Linse schaut. Auch stellt die Kamera nicht unlimitiert scharf, sondern nur in Meterabständen…ein Meter, zwei Meter, 30cm, etc. Ein Test, der bestimmt, ob auch alles richtig eingestellt ist und ob die Linse auch das gewünschte Objekt in einem bestimmten Abstand X scharf darstellt ist zu gucken, ob die zweigeteilte Linse richtig und perfekt horizontal aufeinander liegt. Das zu beschreiben ist schwer, schwerer ist es auch, diese Symmetrie durch diese futzelige Linsenöffnung zu erkennen. Für Schnappschüsse ist das nichts, haha. Da kommt man sich eher vor wie 1907.

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Lightpainting Lomography

Anyways. Lichtmalerei funktioniert natürlich nur bei Dunkelheit, damit das Licht, beziehungsweise das Gemalte auch zu sehen ist. Dazu wird die Kamera auf „Bulb“ gestellt und ein 100 ISO-Film eingesetzt. Auch haben wir ein Stativ benutzt, damit das Bild nicht verwackelt wird und dazu einen Kabelauslöser. Ausgestattet mit Leuchtröhren, Leucht-Hula Hoops und Taschenlampen ging’s dann los. Kamera montieren, Bulb, Scharfstellen, Film weiterdrehen (wenn notwendig) und Kameradeckel ab. Derjenige, der mit dem Licht dann „malt“ sollte schon einige Sekunden vor der Betätigung des Auslösers loslegen, damit auch von Anfang an genug Licht durch die Linse kommt. Was danach kommt, ist einem selbst überlassen. Man kann mit mehreren Leuchten gleichzeitig hantieren, man kann jegliche Formen und Figuren rekreieren und, wenn man erfahren ist, auch mit Drahtwolle und Feuer coole Effekte zaubern.

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Lomography Lightpainting

<– Dieses Bild ist mein Favorit, weil es mit der Raumtiefe spielt, bzw. sie ausnutzt. Dazu ist unser Lichtmeister mit einem Leuchtstab und kreisenden Bewegungen von der Kamera weg nach hinten gelaufen (mit Gesicht zur Kamera natürlich, sonst würde sein Rücken alles verdecken).

Es gibt wirklich unendlich viele Möglichkeiten, mit Licht coole Effekte und Formen auf Fotopapier zu bringen. Leider (oder zum Glück?) kann man diese Spielereien nicht alleine machen, aber zu zweit macht so etwas natürlich auch immer mehr Spaß und man kommt auch auf andere Ideen.

Hier noch meine Top 3 Tipps für Motive:

– Vorbeifahrende Züge

–  Sich auf einer Brücke über einer Straße platzieren und die vorbeifahrenden Autos knipsen.

– Menschen durch Lightpainting in „Engel“ verwandeln; dazu braucht man drei Leute. Einen Photographen, einen Engel, der sich mit ausgebreiteten Armen vor die Kamera stellt und jemanden, der mit einem Leuchtstab Flügel malt, oder die Arme des „Engels“ nachzeichnet. Natürlich können auch Engel in Teufel verwandelt werden, dazu braucht man dann vielleicht verschiedenfarbige Leuchten.